Samstag, 25. August 2012

Michael Schumacher und Aschenputtel an einem Tag

Nach knapp 12 h Reise kam ich endlich in Montreal an.
Am Flughafen musste ich erst mal zum Immigration Office. Für 6 Monate darf ich in Kanada bleiben. Für eine Verlängerung muss ich lediglich eine E-Mail schreiben und $75 bezahlen.
Nach den ganzen Einreiseformalitäten war ich dann endlich draußen. Dort gab es einen Willkomens-Service für internationale Studenten. Ich konnte meine Eltern anrufen, habe eine Karte von Montreal und viele weiter nützliche Tipps bekommen.
Beim Ticketautomaten für das Busticket in die Stadt hat mir eine Frau dann noch ihr 3-Tages-Ticket (noch gut einen Tag gültig) geschenkt - Willkommen in Kanada!
Mit dem Bus ging es dann in die Stadt. Meine 42kg Gepäck auf zwei Rucksäcke, einen riesen Koffer und meine Handtasche verteilt musste ich glücklicherweise nur 100m zum Hostel schleppen. Auch da war der Empfang überfreundlich.
Zum Glück gab es im Hostel auch etwas zu essen. Ich habe mich dann auch gleich zu einer Japanerin an den Tisch gesetzt. Wie es sich herausstellte ist sie auch Austauschstudentin in Sherbrooke. Gemeinsam haben wir dann auch das erste kanadische Bier probiert - definitiv trinkbar.

Atwater Market
Am nächsten Tag wollte ich unbedingt bei der Bike-Tour durch Montreal mitmachen. Um 11 Uhr ging es los. Wir waren ein bunt zusammen gewürfelter Haufen: zwei Franzosen, ein Ami, ein Kanadier, eine Australierin, ein Deutscher, unser Guide und ich.
Der erste Stopp war der Atwater Market. Dort gibt es alle möglichen Früchte, Gemüse, Blumen und so weiter. Jeder hat eine Kleinigkeit eingekauft uns so konnten wir beim Picknick einmal alles quer durch testen.

GP von Kanada
Nach dieser Pause ging es dann durch ein Wohnviertel, über eine Brücke über den St. Lorenz Strom weiter in den Parc Jean-Drapeau. Dort sind wir dann mit dem Fahrrad über Formel 1 Strecke des Großen Preis von Kanada geheizt.

Biosphère - Pavillon der USA auf der Expo '67

Weiter ging es dann zum ehemaligen Expo-Gelände von '67. Dort steht noch der Pavillon der USA. Da dem Staat das Geld fehlt soll dieser aber bald auch abgerissen werden. Es wäre sehr schade darum! 

Zum Schluss der offiziellen Tour kamen wir noch an der verrückten Architektur des Habitat '67  vorbei, das auch im Zuge der Expo als Wohnraum errichtet wurde.
Nach gut 4 h und 25 km ging es wieder zum Ausgangspunkt in der Altstadt. Da wir die Räder aber noch bis zum Abend nutzen konnten, wollten wir noch weiter zu den Stromschnellen. Also noch einmal gut 20 km zusätzlich!


Als ob das für de Tag nicht reichen würde, gab es am Abend noch einen Pub-Crawl. Dieser wurde, wie auch die Radtour, vom Hostel organisiert und war gratis (bei der Fahrradtour mussten wir nur die Leihgebühr für das Fahrrad bezahlen). Die letzte Station war eine Disco. Dank Studentenausweis auch hier gratis Eintritt und Bier für $2. Das Beste war aber die Hüpfburg mit Bällen, wie man sie aus dem Kinderland bei Ikea und Co. kennt. Wir sind alle erst mal da rein gestürmt und wie wild herumgehüpft. Hat echt Spaß gemacht. Ich hatte noch Angst, dass meine Jacke oder noch schlimmer meine Tasche mit Handy und Geldbeutel weg kommen könnte. Als wir wieder raus kamen, war das noch alles da... nur meine alten, dreckigen Deichmann-Ballerinas waren weg und sind auch den ganzen Abend nicht mehr aufgetaucht. Tanzen konnte ich wegen der Glasscherben dann wirklich vergessen und um auf die Toilette zu gehen musste ich mir Schuhe von jemand anderem ausleihen. Mitten in der Nacht musste ich also dann Barfuß zum Hostel zurück. Unser Pub-Guide hat aber netterweise ein Taxi organisiert und lustig war es allemal!


Freitag, 17. August 2012

I’m leavin’ on a jet plane…


…don’t know when I’ll be back again.
Naja, eigentlich schon. Das Rückflugticket ist jedenfalls auf den 10.04.2013 ausgestellt.
Jetzt aber von vorne. Erst mal geht es am 22.08.2012 los und zwar nach Montréal in Kanada. Dort werde ich die ersten zwei Tage im Hostel wohnen um dann mit dem Shuttlebus zu meinem endgültigen Ziel Sherbrooke zu gelangen. An der Université de Sherbrooke werde ich bis Weihnachten BWL studieren und gleichzeitig versuchen mein Französisch aufzupolieren. Ok, meine Französisch Lehrerin hat  gemeint, ich würde es eher noch ganz ruinieren und mit einem für Franzosen unverständlichen Akzent zurück kommen, aber egal. Eine tolle Erfahrung wird es trotzdem!
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was Sherbrooke so zu bieten hat. Die Stadt ist mit gut 150.000 Einwohnern eine recht überschaubare Universitätstadt. Es gibt zwei Unis und mehrere Colleges, daher hoffe ich auf ein ausgeprägtes Studentenleben.


My bags are packed, I'm ready to go... auch das stimmt noch nicht ganz, der Koffer und die Rucksäcke sind noch leer.

Hier in München bleibt jetzt nicht mehr viel zu tun. Ich muss noch mein Zimmer räumen, Koffer packen und Freunde und Familie verabschieden. Trotzdem (oder gerade deshalb) steigen meine Nervosität und Vorfreude.
Ihr hört bald mehr von mir, wenn ich dann endlich was erlebt habe. Zum Beispiel eine Fahrradtour durch Montréal oder ein Barbecue am Lac des Nations…