Montag, 15. Oktober 2012

Großstadtdschungel New York

Cindy, Sabrina, Élodie, Melina und Fred irgendwo mitten in NY
Langes Wochenende dank Thanks Giving - also nichts wie weg und eine kleine Tour nach New York.
Zu sechst fuhren wir also mit dem Greyhound Bus von Montréal nach New York. Der Bus ist nicht sonderlich bequem, aber billig. An der Grenze wollten die US-amerikanischen Grenzer dann noch ein paar Informationen (auf dem Einreiseformular wird zum Beispiel abgefragt ob man illegal arbeiten möchte, für einen anderen Staat spioniert oder vielleicht doch im zweiten Weltkrieg Nazi war...). Wir durften jedenfalls einreisen und kamen um kurz nach 7 Uhr am Busbahnhof an. Nach dem wir unsere Sachen im Hostel abgestellt hatten, gingen wir auf die erste Erkundungstour einmal durch fast ganz Manhattan - von Chinatown bis hoch zum Central Park. Unterwegs gab es immer wieder Foto- und Shoppingstopps (endlich hab ich eine Kindle!). Mit dem Wetter hatten wir auch Glück: strahlender Sonnenschein und über 25°!

Grüne Oase Central Park
Beeindruckende Gebäude wo man nur hinschaut!














Gefühlte drei Stunden später waren wir dann am Central Park und machten ein kleines Picknick in der Sonne. Lange konnten wir nicht bleiben, da wir noch unbedingt auf das Rockefeller Centre hoch wollten, um uns einen Überblick über die Stadt zu verschaffen und natürlich die obligatorischen Bilder vom Empire State Building und der restlichen Stadt zu machen. Da der Eintritt 25$ kostet, waren wir mindestens 2 Stunden dort oben und haben jeweils sicher 50 Bilder in alle vier Himmelsrichtungen geknipst.

Central Park von oben
Manhattan und das Empire State Building




Die ganze Chaos-Truppe


Pause im MoMA, inkl. Leute beim Kunst-anschauen beobachten
 Eigentlich waren wir danach auch schon so fertig, dass wir nur noch ins Bett wollten, aber man muss die kurze Zeit ja nutzen... also gingen wir noch ins MoMA (Museum of Modern Arts) um uns Picasso, van Gogh und wie sie alle heißen anzuschauen. Muss aber sagen, dass zum Beispiel das Museum Brandhorst locker mithalten kann und auch etwas moderner ist.


Times Square














Auf dem Heimweg kamen wir dann auch noch am grell beleuchteten Times Square entlang - totale Reizüberflutung. An jeder Ecke leuchtet irgendeine Reklame für einen Film, eine Serie, Coca Cola, McDonnalds und vieles, vieles mehr. Wir hatten bald genug davon und fuhren zurück Richtung Hostel nach Chinatown. Dort fanden wir dann auch noch etwas zu Essen und endlich konnte jeder völlig erschöpft ins Bett fallen.




Radtour durch den Central Park
Tag zwei startete mit etwas Verspätung, aber nach einem Frühstück bei Starbucks waren wir dann um kurz nach 11 am Central Park, wo wir Thomas (eine ehemaliger Kommilitone, der gerade ein Praktikum in New York macht)  trafen und uns für zwei Stunden Fahrräder ausliehen. Auf dem Fahrrad kommt man wesentlich schnell durch den Park und wir konnten sogar noch einen kleinen Abstecher zur Columbia University machen.


Danach ging es weiter auf der High Line, einer ehemaligen Hochbahnlinie, die jetzt schön bepflanzt zum Spazierengehen einlädt. Wir marschierten also einmal durch den Meatpacking Dirstict vorbei an ultramodernen Wohnhäusern mit Blick ins Wohnzimmer.







Freiheiststatue (das einzige vernünftige Bild aus min. 30 Versuchen)
Manhattan










Am Abend wollten wir mit der Fähre noch nach Staten Island übersetzen um auf der Fahrt die Freiheitsstatue und Manhattan bei Nacht zu sehen. Die Rückfahrt haben wir ganz knapp verpasst und so mussten wir noch eine Stunde mit knurrendem Magen überbrücken. Zurück in Manhatten fuhren wir wieder weiter hoch in den Norden (keine Ahnung wie das Viertel hieß), um uns mit zwei Freundinnen von Sabrina und Fred zu treffen und Essen zu gehen. Leider waren wir zu spät dran und unsere Reservierung war weg, das hieß eine Stunde auf einen Tisch warten, was wohl in New York normal ist. Jedenfalls waren die Burger richtig lecker. Die Schweizer/Franzosen waren dann noch ganz heiß auf Party und gingen in eine Bar noch etwas weiter nördlich. Wir Deutschen waren einfach zu müde (und ich zu krank, seit der Radtour hatte ich keine Stimme mehr!) und liefen nach Hause. Auf der Karte sah es auch ganz nah aus: einfach den Broadway runter laufen und links... naja, die Straßen in New York sind dann doch sehr lang und wir waren mindestens 45 min unterwegs.

Aussicht von der Roof-Top-Bar
Am Sonntag mussten wir um 11 Uhr auschecken, konnten aber unsere Sachen zum Glück im Hostel lassen. Also ging es rüber nach Brooklyn oder genauer nach Willamsburg zum Brunch. In einem kleinen Restaurant ließen wir es uns richtig schmecken und wir aßen so viel, dass eigentlich für den ganzen Tag gereicht hätte. Danach gingen wir auf zwei Flohmärkte und in den ein oder anderen Laden... wir Mädels haben ordentlich Geld liegen gelassen. Man ist ja schließlich nur einmal in New York. Zurück in der Stadt wollten wir uns endlich eine der berühmten Roof-Top-Bars anschauen. Mitten zwischen den höchsten Hochhäusern tranken wir also in luxuriöser Atmosphäre gar nicht so teuren Kaffee bzw. Tee.

God bless America

Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher in die Central Station. Auch ein wirklich beeindruckendes Gebäude mit toller Decke. Viel Zeit hatten wir nicht mehr, da unser Bus zurück um 11 Uhr fahren sollte, also zurück zum Hostel und dann zum Busbahnhof. Dort war schon eine riesen Schlange, die sich so rein gar nicht bewegte. Um halb 12 bekamen wir dann die Information, dass zwar genügend Busse, aber nicht genügend Busfahrer da seien. Um 12 wurde unser Terminal geschlossen und wir mussten umziehen. Natürlich war dann die Reihenfolge total durcheinander und die Leute wurden langsam unruhig. Zum Glück hatten die fähiges Personal und eine afroamerikanische Lady mit offensichtlich psychologischer Ausbildung nahm das Ganz in die Hand. In bestem Kaugummi-Englisch versicherte Sie uns, dass wir heute noch alle nach Hause kommen würden... und sie hatte recht. Mit 2,5h Verspätung konnten wir endlich losfahren. Wieder mit Stopps in Albany und an der Grenze. Die kanadischen Grenzer waren noch etwas anstrengender als ihre US Kollegen, aber auch nur weil ich länger als 6 Monate bleiben will und noch kein Visum habe...

Es war auf jeden Fall ein tolles Wochenende und ich werde sicher nochmal nach New York fahren. Vielleicht nicht mehr in diesem Jahr und auch ganz sicher nicht noch mal mit einem Greyhoundbus, aber irgendwann bestimmt (am besten mit einem etwas höheren Budget!). An dieser Stelle auch nochmal Danke an Thomas, der zwei Tage lang den Guide für uns gespielt hat!